Chance verpasst, Pullach ein Stück weit liebenswerter, attraktiver und sicherer zu machen – Verkehrskonzept für die Ortsmitte in Pullach im Gemeinderat abgelehnt.

Es war eine Reise in die Vergangenheit, die man im Gemeinderat am 3. Juni 2025 staunend beobachten konnte. CSU, WiP und FDP lehnten die im Gemeinderat zur Abstimmung gebrachten Maßnahmen für ein Verkehrskonzept der Ortsmitte ab.

Insbesondere der Verlust von 3 bis 5 Parkplätzen und die deshalb drohende Insolvenz der Geschäfte der Ortsmitte waren das Schreckensbild der 70er Jahre, das detailliert und langatmig an die Wand gemalt wurde. Bauchgefühl und Emotion standen Fakten wie Verkehrszählung gegenüber. Ignoriert wurden vor allem auch plausible Argumente, bei welchen gefährlichen Straßenübergängen die Sicherheit durch einfache Maßnahmen nachweislich erhöht werden könnte.

Stillstand und Status-Quo, statt endlich Schritte zu einem Kirchplatz mit Aufenthaltsqualität.

Ausgangspunkt waren die berechtigten Sorgen der Anwohner der Habenschadenstraße, die sich durch die zahlreichen und oftmals gefährlich fahrenden Rennradler an den Gemeinderat gewandt haben. Da die auf die Straße aufgeschraubten Schwellen sich als keine wirkliche Lösung des Problems erwiesen, wurden in Zusammenarbeit von Verkehrsplanern, Bürgerinnen und Bürgern und der Gemeindeverwaltung wirksame Bausteine entwickelt, den Verkehr in Pullach ein Stück weit sicherer zu machen.

  • Versetztes Parken in der Habenschadenstraße, das den Radverkehr ausbremsen würde: Abgelehnt
  • Wegfall von drei Parkplätzen am Zebrastreifen des Kirchplatzes an einem von Schülerinnen und Schülern sehr intensiv genutzten Übergang (700 Querungen an einem Tag): Abgelehnt
  • Schaffung eines weiteren Übergangs vom Rabenwirt zum Fußgängerbereich des Kirchplatzes: Abgelehnt
  • Tempo 20 in der Ortsmitte zur Verkehrsberuhigung und -sicherung: Abgelehnt

Was bleibt, sind die gefährlichen Bodenwellen, die den Radverkehr in der Habenschadenstraße nachweislich nicht abbremsen, der Ruf nach der Polizei, die dort halt mal stehen soll und der Eindruck, dass Pullach ein fragiles Gebilde ist, an dem nichts geändert werden kann und darf.

Wo bleiben die Älteren in dieser Entscheidung, die weiterhin mit schnellen Radfahrenden in der Habenschadenstraße konfrontiert sind?

Wo bleiben die Familien und Kinder, die am Kirchplatz weiterhin gefährlichen Verkehssituationen ausgesetzt bleiben?

Wo bleiben die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, die sich im AK Radverkehr eingesetzt haben?

Wir bleiben dran und werden uns weiter dafür einsetzen, dass der zentrale Begegnungsort in Pullach lebens- und liebenswerter und vor allem sicherer wird. Es ist eine völlig falsche Einschätzung, dass sich dieses Ziel gegen die Interessen der Gewerbetreibenden richtet.

Fabian Müller-Klug

Für die Fraktion der GRÜNEN im Gemeinderat Pullach